Terpene

Als Terpene wird eine Gruppe heterogener, chemischer Verbindungen, die in der Natur vorkommt, bezeichnet. Terpene stellen einen Hauptbestandteil ätherischer Öle, die von Pflanzen produziert werden, dar. Terpene werden als „ökologisch“ beworben, da es sich um Naturstoffe pflanzlicher Herkunft handelt. Kein Wunder, dass sich Terpene in höheren Konzentrationen in Innenräumen finden lassen, da sie zudem ein Bestandteil vieler Harze verschiedener Hölzer sind.

Doppelbindungen sorgen für eine erhöhte Reaktionsfähigkeit, die Zwischenprodukte ausbildet, denen ein stark allergisches Potential nachgesagt wird. Terpentinöl beispielsweise wirkt auf die Haut und die Schleimhäute des Menschen reizend und auch Ekzeme können durch die Wirkung ausgelöst werden. Terpene konnten in stark erhöhter Konzentration in der Raumluft noch Stunden nach einer praxisgerechten Holzpflegemittelanwendung nachgewiesen werden.

Entsprechend können auch solche „gesunden“, „natürlichen“ Bioprodukte einen Innenraum erheblich kontaminieren und zu Gesundheitsgefährdungen führen. Alpha-Pinen, Delta-3-Caren, Beta-Pinen und Limonen reizen die Schleimhäute von Nase, Rachen und Augen. Bizyklische Terpenengemische, deren Hauptkomponente Alpha-Pinen sind, führen zu Entzündungen der menschlichen Luftwege sowie zu einer Atemwiderstandszunahme. Bei der Einatmung wurde das Alpha-Pinen als irritativ wirkend identifiziert.

Hohe Innenraumkonzentrationen an Alpha-Pinen, Delta-3-Caren, Beta-Pinen, Limonen und Monoterpenen wurden gefunden. Ein besonders hohes Sensiblisierungspotenzial hat das Delta-3-Caren, jedoch können in dieser Beziehung auch Sesquiterpene nicht als unkritisch angesehen werden.

Der geometrische Mittelwert einer Terpenekonzentration betrug bei der KUS (Kinder-Umwelt-Survey) 33,3 µg/m3. Die Terpene Alpha-Pinen, Delta-3-Caren, Limonen und Beta-Pinen konnte bei Kinderzimmern in der Raumluft in 50 – 100 % aller Haushalte nachgewiesen werden. In Wohnungen und Häusern, die erst vor Kurzem fertig gestellt oder grundsaniert wurden, zeigten sich signifikant höhere Konzentrationen von Delta-3-Caren, Beta-Pinen und Alpha-Pinen. Erwartungsgemäß ergaben sich höhere Konzentrationen in Wohnungen, in denen Duftstoffe zur Anwendung kamen oder die mit Vollholzmöbeln ausgestattet waren.