Innenraumbelastung

Die seit zirka zwei Jahrzehnten verwendeten neuartigen Baustoffe, Materialien zum Renovieren und Praktiken zum Verarbeiten brachten zahlreiche neue und teilweise gesundheitsbelastende Stoffe mit sich. Die Belastungen werden intensiviert durch Isolierungen und Abdichtungen zugunsten des Wärme- und Schallschutzes, außerdem durch nicht ausreichende Belüftung. Man spricht dabei von der Innenraumbelastung und häufig sind folgende Schadstoffe anzutreffen: Holzschutzmittel, Fungizide, Formaldehyd aus Holzwerkstoffen wie beispielsweise Spanplatten oder Teppichböden, Weichmacher, etwa von Anstrichen und Klebstoffen, Lösemittel sowie belasteter Hausstaub. Die Innenraumluft wird durch viele dieser Stoffe tage-, manchmal sogar jahrelang belastet, was zur Folge haben kann, dass die Gesundheit der dort lebenden oder sich aufhaltenden Menschen geschädigt wird. Das ist insbesondere dann der Fall, wenn die Stoffe kombiniert auftreten (s. MIK-Werte).

Elektromagnetische Einflüsse beziehungsweise Strahlungen können ebenfalls zu Innenraumbelastungen führen und folgende Ursachen haben: Zunehmende Elektroinstallationen führen zur Innenraumbelastung durch elektromagnetische Felder. Elektrostatische Aufladungen folgen aus dem vermehrten Einsetzen von Kunststofffasern, beispielsweise in Teppichen oder Vorhängen. Vermehrter Eisen- und Stahleinsatz, etwa als Bewehrung für Beton, verändern das natürliche Magnetfeld der Erde und äußern magnetische Anomalien. Mineralische Baustoffe wie Gips und Bims enthalten viel Radon. Das Edelgas zerfällt unter Freigabe von Radioaktivität, was Krebs erzeugen kann. Stärker wirken dabei bestimmte geologische Untergründe, beispielsweise Tiefengesteine, die radonbelastet sein können.